Der bürgerlich dominierte Nationalrat hat heute bei der Altersvorsorge 2020 alle Kompromisse abgelehnt und an seiner inakzeptablen Abbauvorlage festgehalten: Das heisst Rentenalter 67 und tiefere Renten für alle. «Für die SP Frauen* ist darum die Ständeratsvariante mit dem Ausbau der AHV-Renten um 840 Franken pro Jahr die einzig mögliche Lösung, die unterstützt werden kann», sagt Natascha Wey, Präsidentin der SP Frauen*.
Die Erhöhung des Frauenrentenalters ist für die Frauen eine bittere Pille. «Nach wie vor warten wir Frauen auf die Umsetzung des verfassungsmässig festgeschriebenen Grundsatzes: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit», kritisiert Natascha Wey.
Deshalb sei die Ständeratsvariante aus Frauensicht der einzig mögliche Kompromiss, weil sie einige wichtige Verbesserungen bringt: 40 Prozent der Frauen haben keine 2. Säule, für sie ist die Erhöhung der AHV-Renten um 70 Franken pro Monat essentiell. Für Frauen, die mit der AHV-Minimalrente auskommen müssen, bedeutet das eine Rentenerhöhung um 6 Prozent.
Ebenfalls sind die Verbesserungen in der zweiten Säule sozialverträglicher: Gerade teilzeitarbeitende Frauen in Tieflohnbranchen profitieren von einem besseren Versicherungsschutz in der zweiten Säule. Wer zwischen 21‘150 Franken und 55‘000 Franken pro Jahr verdient, profitiert von der Reform. Das sind zu zwei Drittel Frauen. Ausserdem schafft die Reform die Möglichkeit, nach einem Arbeitsunterbruch die fehlenden PK-Beiträge auszugleichen. Auch das eine Verbesserung, die primär den Frauen zu Gute kommt.
Die SP Frauen* Schweiz werden ihre Position zur Altersvorsorge 2020 an der Mitgliederversammlung vom 25. März 2017 festlegen.