von Virginia Koepfli
Die SP Frauen* kämpfen seit je her für die Rechte der Frauen* und gegen Diskriminierung. In diesen Kampf müssen alle Frauen* eingeschlossen sein – egal wie sie aussehen, wie viel Geld sie haben und woher sie kommen. Denn im Vordergrund muss immer die Frage stehen, wer effektiv von Sexismus betroffen ist. Viel zu lange konzentrierte sich der Kampf gegen Sexismus nur auf die Erfahrungen von Cis–Frauen. Damit sind Frauen gemeint, denen diesen Geschlecht schon bei der Geburt aufgrund ihrer Anatomie zugeordnet wurde, und die sich auch später als Frauen identifizieren Für uns ist klar, dass es Zeit ist, dieses Denken zu überwinden. Die strikte binäre Einteilung in Mann und Frau wird der Realität vieler Menschen nicht gerecht
Diese Offenheit der Geschlechter soll nicht verneinen, dass geschlechterspezifische Unterdrückung nach wie vor existiert. Selbstredend herrschen heute noch immer Sexismus und Diskriminierung gegen Cis-Frauen. Wir müssen aber anerkennen, dass auch Trans*frauen vor denselben Hindernissen stehen. Zusätzlich dazu sehen sie sich aber mit Transfeindlichkeit konfrontiert – dies leider oft auch innerhalb linker Organisationen. Der Feminismus, für den wir stehen, ist eine Freiheheitsbewegung. Als solche darf sie sich nicht auf die Bekämpfung der Unterdrückung einiger weniger Menschen beschränken, sondern muss alle Unterdrückungsformen und ihr Zusammenwirken in der Mehrfachdiskriminierung erkennen. Die gesellschaftlichen Normen und patriarchalen Strukturen, die wir als Frauen* im Sexismus spüren, sind weitgreifend und vielfältig und schliessen alle Personen aus, die sich ihnen nicht unterordnen und anpassen wollen. Unser Kampf muss für die Befreiung aller (A-) Sexualitäten, Gender-Identitäten und Lebensformen, die heute unter dem cis-sexistischen heteronormativen Patriarchat leiden, einstehen.
Mit dem neuen Asterik im Namen wird genau dieser Wandel symbolisiert, hin zu einem Feminismus, der alle Frauen* eint. Erkennen wir die vielfältige Spannweite von Geschlechtern an, die nicht in zwei Kategorien aufgeteilt werden können. Stossen wir einen Diskurs über Geschlechtsidentitäten an und beweisen wir uns als die progressive feministische Organisation, die wir sind. Kämpfen wir für freies Leben für Menschen jedes Geschlechts und jeder Sexualität. Und am allerwichtigsten: laden alle Frauen* – egal ob trans oder cis – offen ein, mit uns zu kämpfen.