SP Frauen wollen mehr als nur Lohngleichheit für das Rentenalter 65

Heute fand in Neuenburg die Konferenz der SP Frauen mit über 50 Teilnehmerinnen statt. Die Sozialdemokratinnen haben dabei verschiedene Modelle dazu diskutiert, wie das Rentenalter und die Lohngleichheit konkret verknüpft werden können. Die Modelle zur Umsetzung sind bereits vorhanden und machbar. Die Gleichstellung im Rentenalter bedingt die Gleichstellung im Erwerbsleben. Davon ist die Lohngleichheit ein Pfeiler. Andere sind die Vereinbarkeit, die durch einen Elternurlaub verbessert wird und die Anrechnung der Care-Arbeit durch die Erhöhung der Erziehungsgutschriften. Die SP Frauen haben zudem die Parolen für die Abstimmungen gefasst, die am 24. November 2013 zur Abstimmung stehen: Sie unterstützen klar die 1:12 Initiative, verwerfen vehement die SVP-Familieninitiative und unterstützen die Erhöhung der Autobahnvignette auf 100 Franken. 

Angesichts der Pläne des Bundesrates bei der AHV, werden die SP Frauen nicht in die Diskussion über die Erhöhung des Frauenrentenalters eintreten, wenn nicht folgende Forderungen erfüllt sind:

  1. Lohngleichheit:Der Verfassungsgrundsatz zur Lohngleichheit ist umgesetzt. Mann und Frau erhalten den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Das beste Mittel diesen Grundsatz umzusetzen, ist eine Lohnkontrolle durch die tripartiten Kommissionen.
  2. Vereinbarkeit Beruf und Familie – Elternurlaub und Kinderbetreuungsplätze:Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Betreuung von Kindern und anderen Familienangehörigen ist für Frauen und Männer gleichermassen möglich. Dazu braucht es einen bezahlten Elternurlaub, der auch in der Altersvorsorge als Arbeitszeit angerechnet wird.  Es brauchtzudem flächendeckend und bezahlbar für alle Einkommensschichten Kinderbetreuungsplätze. Die Erhöhung des Frauenrentenalters würde jährlich 800 Millionen einbringen. Diese Mittel müssen für eine flächendeckende Lösung für die Vereinbarkeit eingesetzt werden. Zudem muss über die Erhöhung der Erziehungsgutschriften diskutiert werden, um die geleistete Care-Arbeit zu entgelten.
  3. Frühpensionierung:Die Flexibilisierung des Rentenbezugs ist für alle Einkommensschichten möglich.
  4. Umwandlungssatz:Der Umwandlungssatz wird unter keinen Umständen gesenkt. Eine Senkung von 0,8 Prozent bedeutet eine Renteneinbusse von ca. 200 Franken pro Monat für Niedriglöhne. Davon sind grossmehrheitlich Frauen betroffen.

In Neuenburg empfing die lokale Sektion der SP Frauen Neuenburg, die mit ihrem fulminanten Wahlkampf Monika Maire-Hefti zur neuen Neuenburger Regierungsrätin machte, die Frauen aus der ganzen Schweiz. Dies zeigt die Wichtigkeit der feministisch-sozialdemokratischen Bewegung, kurz: der SP Frauen.

19. Jun 2015