Die SP Frauen Schweiz reichten vor einem Jahr 4 Vorstösse zu den Geschlechterquoten auf Bundesebene ein. Diese Vorstösse werden ab kommenden Montag, 16. September 2013 in der Herbstsession behandelt. Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer, fordert die Einführung der 40 Prozent Geschlechterquote für börsenquotierte und bundesnahe Unternehmen. Eine Geschlechterquote alleine ist jedoch noch nicht zielführend, weil es begleitende Massnahmen braucht, um die Quote erfüllen zu können. Deshalb fordert Yvonne Feri, Präsidentin der SP Frauen Schweiz und Nationalrätin, flankierende Massnahmen zur Erreichung des Ziels, sowohl für Unternehmen, wie auch für die eidgenössische Verwaltung. Darunter sind die Umsetzung der Lohngleichheit genauso zu verstehen, wie die Förderung eines Eltern- und Pflegeurlaubs.
Frauen sind in den Schweizer Führungsetagen nach wie vor stark untervertreten. Frauen haben zudem seltener Leitungsfunktionen. In den Geschäftsleitungen der hundert grössten Schweizer Unternehmen wurden am 31.12.2012 nur 6 % Frauen gezählt; in deren Verwaltungsräten macht ihr Anteil 12 % aus. Insgesamt betrug ihr Anteil unter den Personen mit Vorgesetztenfunktion im Jahre 2012 lediglich 33.4 %. In der höchsten Lohnklasse des Bundes fanden sich 2011 nur 14.3 % Frauen, in der nächst tieferen 27.8 %.
In Norwegen und Frankreich sowie auf EU-Ebene gibt es für Führungspositionen in der Wirtschaft bereits zwingende Geschlechterquoten von 35-40%. In einigen Schweizer Städten (Bern, Zürich, Schaffhausen und Basel-Stadt) wurden Aufträge an die Stadtregierungen überwiesen, welche Geschlechterquoten für Kaderstellen in den Stadtverwaltungen vorsehen.
Die Schweiz hat sich international bereit erklärt, befristete Spezialmassnahmen zur Erhöhung der Partizipation der Frauen in allen Bereichen zu treffen, worunter auch Geschlechterquoten fallen. Zielquoten sind ein wirksames Instrument, um quantitative Vorgaben zu erreichen. Flankierend dazu braucht es weitere Massnahmen, um die Gleichstellung in der Wirtschaft voranzubringen, wie Karriereunterstützung, Zugang zur Kinderbetreuung und gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit. Dies fordert Nationalrätin Yvonne Feri, in ihren Postulaten.
Weitere Informationen
Parlamentarische Initiativen, 16. oder 25. September 2013
Parlamentarische Vorstösse aus dem EFD, 16., 18. oder 19. September 2013
Parlamentarische Vorstösse aus dem WBF, 25. September 2013
Postulat Feri: Geschlechterquoten in der Bundesverwaltung durchsetzen. Unterstützende Massnahmen
Schweizerisches Kompetenzzentrum für Menschenrechte SKMR: Rechtliche Grundlagen für die Förderung der Geschlechtergleichheit in Führungspositionen