Die SP Frauen Schweiz begrüssen die Entscheidung des Bundesrats, dass über 30 Jahre nach der Einführung der Gleichstellung in der Verfassung endlich Massnahmen ergriffen werden, damit die Lohngleichheit Realität wird. Allerdings müssen unbedingt zusätzliche Massnahmen folgen, wie Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen, festhält.

«Der Bundesrat scheint aus dem Fehlschlag des Lohngleichheitsdialog seine Lehren gezogen zu haben. Massnahmen, die auf der Freiwilligkeit der Firmen bauen, bringen nichts – es ist dringend Zeit einen Gang höher zu schalten», betont Yvonne Feri. «Die Unternehmen mit mehr als 50 Angestellten zu einer Lohnanalyse zu verpflichten, ist sicher eine gute Sache. Jedoch warten wir auf griffige Massnahmen, die alle Arbeitgeber betreffen: Kantone, Städte und kleinere Unternehmen. Damit in der Schweiz die Arbeit der Frauen endlich richtig anerkannt wird».
Der Bund muss auch die entsprechenden Analyseinstrumente zur Verfügung stellen und sich vergewissern, dass die Kontrollen auf wirksame und zuverlässige Weise ausgeführt werden. Ebenso müssen Sanktionen gegen Unternehmen, welche die Lohnanalysen nicht durchführen, möglich sein.
Wegen Lohndiskriminierung verlieren Frauen in der Schweiz jedes Jahr 7,7 Milliarden Franken. Es sind mehr als eine Million erwerbstätige Frauen betroffen, die erst noch doppelt bestraft sind, denn die Lohneinbussen wirken sich auch noch stark auf die Renten aus.
Die SP Frauen hoffen, dass die heutige Entscheidung des Bundesrats ein weiterer Schritt zur Verwirklichung des Artikels 8 der Bundesverfassung ist: «Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit». 

19. Jun 2015