30 Prozent Frauen: Ist das im Jahr 2014 wirklich zu viel verlangt?

Der Bundesrat hat heute endlich Massnahmen präsentiert, um die Vertretung von Frauen in grossen börsenkotierten Unternehmen zu steigern. Die SP Frauen begrüssen diesen historischen Entscheid. Es ist jedoch bedauerlich, dass nur gerade 250 Unternehmen einbezogen werden und dass keinerlei Sanktionsmöglichkeiten gegen fehlbare Unternehmen vorgesehen sind. «In einer Zeit, in der unser Nachbarland Deutschland gerade eine grosse Revolution in Sachen Quoten erlebt, hätten wir uns vom Bundesrat schon mehr Mut gewünscht», sagt Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen. «60 Prozent der börsenkotierten Unternehmen haben keine einzige Frau in der Führungsriege. Ein klein bisschen Druck durch den Bund genügt nicht – der nächste Schritt muss eine verbindliche Mindestquote sein, damit sich endlich etwas bewegt».

Der Wille des Bundesrates, «ein wenig Druck zu machen», damit die Sache vorankommt ist an sich eine gute Sache. Allerdings fürchten die SP Frauen, dass ohne echte Zwangsmassnahmen und Sanktionen in fünf Jahren, wenn eine erste Bilanz gezogen wird, die Mehrheit der 250 Unternehmen die Vorgaben nicht erfüllt haben wird. Sie werden sich damit begnügen, in ihren Jahresberichten auf die Massnahmen zu verweisen, die natürlich längst getroffen worden seien und zu beteuern, sie hätten sich bemüht, aber der Arbeitsmarkt gebe leider nicht genügend qualifizierte Frauen her.

Position der SP Frauen und zusätzliche Informationen zum Thema Quoten :

http://www.sp-frauen.ch/frauen/Aktuell/News/Geschlechterquoten-und-unterstuetzende-Massnahmen-zu-deren-Umsetzung

19. Jun 2015