Der Lohn und der Zugang zur Erwerbsarbeit sind direkt rentenbildend. Deshalb sprechen sich die SP Frauen Schweiz klar für die Mindestlohninitiative aus, setzen sich für die Umsetzung der Lohngleichheit ein und veröffentlichen im Hinblick auf den Internationalen Frauentag ihre Vernehmlassungsantwort zur Altersvorsorge 2020. Der Bundesrat will 1 Milliarde Franken einsparen, indem das Frauenrentenalter erhöht, die Witwenrente mit einer Einsparung von 100 Millionen gestrichen und der Umwandlungssatz gesenkt wird. Die vorgeschlagenen Übergangsmassnahmen zur Frühpensionierung für kleine Einkommen sind dabei mit einer Investition von 390 Millionen Franken zu marginal als Ersatz. Deshalb müssen die Lohngleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Geschlechter umgesetzt sein, bevor eine Verhandlung über die Heraufsetzung des Frauenrentenalters in Betracht gezogen werden kann. Sonst ist diese Vorlage eine reine Sparübung auf dem Rücken der Frauen. Enttäuschend ist, dass vorgestern eine dünne Nationalratsmehrheit die Motion der BDP annahm, die das Rentenalter automatisch mit der Lebenserwartung verknüpft. Der Ständerat wird die Chance haben, diese Hauruckübung wieder wettzumachen.
Die Mindestlohninitiative, über die am 18. Mai 2014 abgestimmt wird, stärkt die Lohngleichheit, weil sie in Tieflohnbranchen zu einer Erhöhung der Anfangslöhne führt. Drei Viertel der von einem Mindestlohn Betroffenen sind Frauen. Ihre Einkommens- und damit schlussendlich auch ihre Rentensituation zu verbessern, ist ein konkreter Schritt, um die ökonomische Gleichstellung der Geschlechter sicherzustellen. Weitere Schritte müssen 2014 folgen.
Material:
Vernehmlassungsantwort der SP Frauen Schweiz zur Altersvorsorge 2020